Klosterhof zu Dannheim

Klosterhof zu Dannheim, Pfarrhaus und Wohnstallhaus

Klosterhof zu Dannheim Fachwerk der Südfassade mit Leiter

Ausgezeichnet mit dem Thüringischen Denkmalschutzpreises 2000 für die engagierte Erhaltung eines wertvollen Kulturdenkmals.

Alt und Neu – Durch handwerkliche Reparatur- und Ausführungstechniken konnte wertvolle Bausubstanz erhalten werden. Bei der Sanierung des Wohn-Stall-Hauses wurde besonderer Wert auf eine nachhaltige Nutzung und ein gesundes Wohnraumklima gelegt. Um dies zu ermöglichen wurde auf die traditionelle Bauweise aus Holzfachwerk mit Ausfachung aus Lehmstakung gesetzt. Die Gefachaußenseiten erhielten einen Lehmputz. Die Nordwestliche Giebelwand wurde zum Schutz vor Schlagregen durch eine vertikale Holzschalung verkleidet. Innenseitig wurde auf die Außenwände eine bis zu 10 cm starke Schicht aus Strohlem als Innendämmung aufgebracht. In die Innenwände wurde eine Wandheizung integriert, welche mit Solarkollektoren auf dem neu errichteten Nebengebäude sowie einem Holzkachelofen im Erdgeschoss kombiniert wurde.

Bei den Arbeiten wurde im Klosterhof zu Dannheim eine Bohlenstube entdeckt und restauriert. Historische Schiebefenster und Kammertüren blieben erhalten und wurden restauriert

Heute wird das ehemalige Wohn-Stall-Haus als Wohngebäude genutzt. Die ehemaligen Ställe im Erdgeschoss wurden zu einer Wohnküche umgestaltet. Von Hieraus haben die Nutzer direkten Zugang über die ehemaligen Stalltüren in den südlich anschließenden Hof. Das historische Feldsteinflaster sowie die Einfriedung mit Ziegelabdeckung wurden freigelegt und restauriert.

Durch die Diele gelangt mann zu den historischen Gewölbekellern und der darüber gelegenen Bohlenstube. Ein halbes Geschoss höher befindet sich eine großzügige Wohndiele, von welcher die einzelnen Kammern zu erreichen sind. Auf beiden Etagen wurden jeweils ein Bad mit zeitgemäßen Anforderungen eingebaut. Die historische Bruchsteinwand im Norden wurde im Innenbereich steinsichtig ausgefugt.

Tag des offenen Denkmals 2000 aus der Veröffentlichung der untereren Denkmalschutzbehörde Arnstadt

siehe auch “Romantisches Fachwerkhaus” von Heinz Stade erschienen am 28.09.2000 in der Thüringer Allgemeine sowie im Buch “Leben und Arbeiten im Denkmal” H+L Verlag Köln 2002

Romantisches Fachwerk

DANNHEIM. Die Bewohner des Hauses in der Dorfstraße 65 von Dannheim im Ilm-Kreis werden wohl noch einige Zeit damit leben müssen, dass Neugierige klingeln und schauen wollen.

Denn was da unter der Bauherrschaft von Familie Schreier entstanden ist, verdient höchste Anerkennung und bekam diese auch: Für die Rettung und denkmalgerechte Sanierung des bis Mitte der 90er Jahre völlig desolaten Gebäudes wurde den Bauherren der Thüringische Denkmalschutzpreis 2000 verliehen. Das damit verbundene Preisgeld und bis dahin ausgereichte Fördergelder waren natürlich eine willkommene Zugabe für die insgesamt rund 500 000 Mark (255 650 Euro) Baukosten.

Architekt Friedrich Ulrich Minkus gegenüber dieser Zeitung: „Wir alle haben viel Erfahrung sammeln können auf dieser Baustelle und viel gelernt, weil es selten ist, dass der Bauherr den Auftragnehmern so viel Zeit lässt.“

Das vormals nie beheizte Wohn-Stall-Haus ist jetzt dank einer Heizung unter den Lehm-Wänden nicht nur warm, sondern auf Grund einer großzügigen Entscheidung der Denkmalbehörde auch heller als vorher. Die Bewohner des Hauses wissen die unverwechselbare Wohnqualität zu schätzen. Viele der etwa 400 Besucher, die zum letzten Tag des offenen Denkmals das Haus in Augenschein genommen haben, beneideten sie darum – verständlicherweise.

Heinz STADE (auszugsweise Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung durch den Autor)

Bei Fragen steht Ihnen ein GSB Bausachverständiger gern zur Verfügung.